Presse


WAZ vom 21. 6. 2008

Cafe Nr 16

RGA-Online vom 7. 4. 2008

3. Buderus Lokalrunde war ein voller Erfolg

Von Christoph Elles

Gegen 1.30 Uhr nachts bleiben müde Kellnerinnen und ausgelaugte Gastwirte zurück. Etwa sechs Stunden lang haben sie Schwerstarbeit verrichtet und beseitigen nun die Spuren eines Wirbelsturms namens „Lokalrunde“.

Im El Rey werden Gläser gespült und Tische gewischt. Hier gab es schon um 20 Uhr kein Durchkommen, und bis Mitternacht blieb das so. Inhaber Jochen Hoffmann hatte sein Personal extra verdoppelt: „Trotzdem war es kaum zu schaffen.“ Jetzt wollen alle nur noch ins Bett. „Nada“, sagt Hoffmann zu einer Gruppe Nachtschwärmer, die zur Tür hinein schaut.

Gegenüber im Saxo fideln Catalpa unbeirrt Whiskey in the Jar, und Mike Müller schenkt die passenden Getränke aus. „Seit 19 Uhr geht das so“, keucht der Wirt zwischen Zapfhahn und edlen Scotch-Raritäten. „Unfassbar, was hier los ist.“ Ein Gast, der ein Pils bestellt, erntet ein Schulterzucken: „Keine Gläser mehr“, bedauert Mike Müller. Doch der Kunde ist flexibel: „Na gut, dann ein Kölsch.“

Die 3. Buderus Lokalrunde am Samstagabend beschert Remscheids Innenstadt zumindest kurzfristig ein pulsierendes Nachtleben. „Auf der Alleestraße ist ja mehr los als am verkaufsoffenen Sonntag“, freut sich Organisator Thomas Eisleben. „Das zeigt, dass wir hier wirklich eine Kneipenszene haben.“ Zumal der gemeine Remscheider im Gegensatz zum Kölner ja auch bei Regen und kühlen drei Grad vor die Tür geht.

Am Gambero Rosso hat man diesen Trend erkannt und vor der Tür Biertische aufgestellt. So lange der Frühling nicht kommt, muss man eben einfach so tun, als wäre er schon da. „Mit einem Rotwein kann man es hier draußen gut aushalten“, behauptet eine Dame in den besten Jahren. Drinnen erklingt entspannter Jazz als perfekte Untermalung zur Pasta.

Wohin man auch kommt: Viele andere sind schon da. Im Café König sind Tische und Stühle verschwunden, trotzdem bekommt man kein Bein an die Erde. Gnadenlos rocken Van Anderen die sonst eher beschauliche Kneipe.

Musikalisch ist Vielfalt Trumpf: Während im Crocos der stilsichere Rockabilly der Cable Bugs sich perfekt ins Diner-Ambiente schmiegt, kreisen im Chiquitos zu Salsa-Klängen farbenprächtige Jumbo-Cocktails. Ins Café Sam traut man sich kaum hinein, so lärmend schwappt die Kölsche Fröhlichkeit der Kamellebäre auf die Hindenburgstraße. Ein paar Schritte weiter, am Estia, tönt griechisch die Lyra, und der Ouzo fließt in Strömen.

Ob nun 15 000 Menschen unterwegs sind, wie die Organisatoren schätzen, oder doch eher 5000, wie ein Gastronom überschlagen hat: Remscheid ist jedenfalls großflächig in Bewegung geraten. Am Besten fasst das jener ältere Herr zusammen, der den Erfinder der Lokalrunde zufällig an der Straße trifft. „Bist du nicht der Eisleben?“, fragt er und hebt den Daumen zum Lob: „Astreine Aktion.“


RGA-Online vom 2. 4. 2007

Catalpa-Techniker feiert Bühnen-Premiere

Von Michael Granz

Ein Hauch von der irischen Insel zog durch die Stadtbibliothek. Denn im Foyer stand die Irish-Folk-Band Catalpa auf der Bühne. Mit ihrer Mischung aus Reels und Balladen zog das Sextett die Zuhörer im voll besetzten Saal schnell in seinen Bann. Mit Fiedel, Trommeln, Gitarre und Flöte boten die Musiker Altbekanntes aber auch ganz neue Stücke.

Die Remscheider Besucher ließen die Folk-Band aus dem Bergischen aber erst einmal zappeln. Denn bis kurz vor dem Beginn waren nur wenige gekommen. „Da hatten wir schon ein bisschen Sorge“, gab Sängerin Milo Matigat auch zu. Doch kurz bevor es losging waren alle Sitze voll.

Für die 100 Gäste sollte sich der Abend lohnen. Denn auch für Folk-Freunde, die die Band schon öfter gesehen haben, gab es eine Reihe neuer Songs. Und die langjährige Erfahrung war den Routiniers anzumerken. Locker und unverkrampft machten sie nicht nur Musik, sondern erzählten zwischen den Liedern immer wieder kleine Geschichten oder kündigten Songs auf lustige Art an.

Eindrucksvoll waren wieder einmal die mehrstimmigen Gesänge von Milo Matigat, Andrea Zielke und Sylvia Studen. Um das Publikum einzustimmen, ging es erst einmal ruhig und langsam los. „Durch die Balladen sollen die Leute erst einmal auftauen.

Nach der Pause geben wir dann mehr Gas und reißen die Zuschauer so mit“, schilderte die Sängerin. Doch auch bei den fetzigen Nummern schafften es die Musiker, ruhige Zwischentöne zu finden.

Ein besonderer Abend wurde es für Daniel Schilling. Seit einem halben Jahr kümmert er sich bei den Auftritten mit um die Technik. Dass er auch auf der Bühne eine gute Figur macht, zeigte er am Samstag. Mit „Foggy Dew“ sang er ein traditionelles irisches Lied, das 1916 bei den Osteraufständen, nach denen Irland unabhängig wurde, entstand. Dazu begleitete er sich auf der Gitarre.


Technik-Panne: Knabenschuh einmal unplugged (WZ vom 3. Oktober 2006)

RGA-Online vom 19. 12. 2005

Auch Schotten sagten Tschüss

Von Anna Stiller

Wer wollte, durfte gleich mit auf die Bühne. Denn mit ihrem etwas anderen Weihnachtskonzert am Samstagabend verabschiedete sich die Irish-Folk-Band „Catalpa“ klangvoll von und teilweise eben auch mit ihren Fans und Freunden.

„Süßer Folklore nie klingt“, hieß dazu das Motto in der Remscheider Denkerschmette. Dieses Abschlusskonzert zum Jahresende hat Tradition. „Schließlich haben wir hier auch unser erstes Konzert gespielt“, erklärt Sängerin und irische Rahmentrommlerin Simone. Mit melancholischen Seemannsballaden und einigen rhythmischen Weihnachtsliedern verzauberten Catalpa die Besucher von Jung bis Alt.

Doch auf „O, du Fröhliche“ im folkloristischen Stile verzichtete die Gruppe und spielte stattdessen traditionell irische und englische Lieder. Die Zuschauer klatschen, was die Hände nur hergaben. Auch eine jüngere Zuschauerin war mit so großem Elan bei der Sache, dass Trommler Peter dem begeisterten Mädchen kurzerhand das Tamburin in die Hand drückte.

„Die leben ihre Musik“, freute sich Rainer Hoffmann über die Irish-Folk-Band. „An denen ist nichts gekünstelt und die Musik kommt aus dem Herzen“, befand der Konzertgast.


RGA-Online vom 28. 11. 2005

Folkfest im POM konnte trotz Wintereinbruchs stattfinden

Von Michael Granz

Eigentlich war der Abend ganz anders geplant. Der Wintereinbruch schüttelte aber auch beim Folkfest im POM, am Samstag vieles durcheinander. Wer die beschwerliche Anreise in die Hindenburgstraße für die 21. Auflage der Traditionsveranstaltung auf sich nahm, erlebte einen besonderen Abend in heimeliger Clubatmosphäre.

„Wat jetzt?“, hatte sich Organisator Klaus Stachuletz gefragt, als sich am Samstag im Laufe des Tages die Absagen häuften. Mit der Technik fing es an: „Vormittags hatten wir noch mit den Technikern aus Halver telefoniert, die mit nur fünf Zentimetern Schnee unsere Sorgen gar nicht verstehen konnten“, erzählt Stachuletz. Nachmittags dann die Hiobsbotschaft - der Transporter mit dem Equipment kommt nicht durch. Kurzzeitig stand die Veranstaltung auf der Kippe. Doch die Musiker ließen sich nicht unterkriegen. Nach dem Motto: „Irgendwas geht auf jeden Fall“ wurde improvisiert. Der Abend begann mit Trio Plus, die mit ihrer deutschen Folklore das Publikum schon mal aufwärmten. Dann war Kai Becker, unter Blues-Freunden als Smoking Joe Kowalski bekannt, mit seiner Band an der Reihe. Mit gefühlvollen deutschsprachigen Bluesnummern verbannte er die arktischen Temperaturen nach draußen. Beim abschließenden Hit: When Smoking Joe Kowalski Comes to Town machte das ganze Publikum kräftig mit.

„Verstärker und Mikros haben wir noch aus dem Proberaum organisiert, aber es geht auch ohne den ganz großen Aufwand“, freute sich Stachuletz, der sich als Gastmusiker an der Harmonika packende Duelle mit Gitarrist Rainer Humpert lieferte. Auch bei der Band Catalpa gab es Schwierigkeiten. „Wir haben heute keinen Trommler dabei“, erklärte Sängerin Milo. Doch den Folk-Musikern konnte geholfen werden. Für Susanne Heinemann an den Congas hieß es nach dem Auftritt mit Smoking Joe Kowalski Stirn abwischen, einen Schluck trinken - und dann weiter mit Catalpa. Mit ihrem Folk verwandelte das Sextett das POM in eine irische Kneipe. Eigene Stücke wechselten sich mit Traditionellem ab, dazwischen gab es die eine oder andere Ballade. Mit ungewohnter Besetzung - zwei Musiker hatten die Anreise nicht geschafft - schloss Klaus Stachuletz mit dem Old Time Blues von Midnight Train den Abend. Trotz vieler Schwierigkeiten war der Organisator sehr zufrieden: „Das war heute Folk-Musik in ursprünglicher Form - wenig Aufwand und viel Enthusiasmus“, sagt Stachuletz.

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